Zukunftsweisende Forschung – Die Qiagen Aktie im Überblick

Die Börse wird gerade in heutigen Zeiten immer mehr von innovativen Unternehmen beeinflusst. Gerade die Themen Klimawandel und Pandemie sorgen für einen Umbruch in DAX und anderen Leitindizes. Biontech beispielsweise hätte durch seine herausragenden Leistungen in der Pandemie zwar durchaus im DAX auftauchen können, jedoch müsste die Aktie hierzu im regulierten Markt gehandelt werden. Doch wer sich speziell für Unternehmen der medizinischen Forschung interessiert, sollte seinen Blick auf den der breiten Bevölkerung unbekannten DAX-Teilnehmer Qiagen werfen.

Qiagen Aktie
Die Qiagen N.V. hat ihren Sitz in Venlo & operative Zentrale in Hilden bei Düsseldorf./ Bilderquelle: qiagen.com
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Die Entwicklung der Pharmaaktien

Spätestens mit Beginn der Corona-Pandemie rückte die Pharmaindustrie in den gesellschaftlichen Fokus. Die Branche, die über Jahrzehnte häufig eher mit Skandalen rund um Profitgier, Tierversuche, Umweltproblematiken und schweren Nebenwirkungen von Medikamenten in Verruf geraten war, avancierte nun zum Hoffnungsträger der gesamten Weltbevölkerung. (Weiterer interessanter Beitrag hierzu: NanoRepro Aktie).

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Qiagen ist ein börsennotierter Anbieter von Probenvorbereitungs- und Testtechnologien für die molekulare Diagnostik, akademische Forschung & pharmazeutische Industrie./ Bilderquelle: qiagen.com

Zur Bekämpfung der bedrohlichen Krankheit galt es, Testverfahren zur Früherkennung, Behandlungsmöglichkeiten und Impfstoffe zu entwickeln. Da Corona eine lange Inkubationszeit bei hoher Ansteckungsrate aufwies, waren gerade die Möglichkeiten zum frühzeitigen Nachweis der Erkrankung essentiell.

Unter Hochdruck begann aber auch ein Rennen um die Entwicklung und Zulassung des ersten Corona-Impfstoffs. Neue Verfahren zur Medikamentenentwicklung wurden zugelassen. Innovative Techniken wurden erfolgreich eingesetzt. Leistungsfähigere Computerprogramme ersetzten durch ihre Rechenleistung langwierige Versuchsreihen. Pharmakonzerne und Länder wetteiferten um den Stoff, der die Welt von einer Plage erlösen sollte. Geldmittel in dato unbekanntem Maße wurden für die Forschung bereitgestellt. Während die Welt still stand, drehte sie sich in der Pharmabranche um ein Vielfaches schneller.

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Einige Unternehmen mit Rückschlägen

CureVac galt als der Hoffnungsträger der deutschen Industrie, sollte jedoch einen herben Rückschlag bei der Wirksamkeit ihres Impfstoffs erfahren. Biontech/Pfizer, AstraZeneca und Johnson & Johnson boomten letztlich auf dem umkämpften westlichen Markt. Russische und chinesische Impfstoffe wie Sputnik und Sinuvac waren zwar schon früher fertiggestellt, jedoch unter den demokratischen Ländern der westlichen Welt als nicht sicher genug eingeschätzt worden.

Genauere Untersuchungsergebnisse wurden in diesen Ländern nicht abgewartet, China und Russland erweckten den Eindruck, mit ihren Impfstoffen zu vorschnell an die Märkte zu preschen und dabei die eigene Bevölkerung als Versuchssobjekte zu benutzen. Ärmere Länder waren jedoch dringend auf Impfstoff angewiesen und kauften massenweise russische und chinesische Präparate.

Die wohl größte Erfolgsgeschichte aber ging dann von Biontech/Pfizer aus. Deren Gründer Ugur Sahin und Özlem Türeci wurden in Deutschland über Nacht zu Stars der Pharmabranche. Darüber hinaus verkörperten sie auch durch ihren Migrationshintergrund ein Aufstiegsmärchen. Interviews, Bücher und Bundesverdienstkreuz folgten. Die beiden Sympathieträger erklärten ihre Methode in Fernsehsendungen und eröffneten durch sie in Behandlungen vieler weiter Erkrankungen – und gaben der Welt Hoffnung.

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Mit Beginn der Pandemie boten sich neue Chancen auf dem Aktienmarkt./ Bilderquelle: qiagen.com

Und auch wenn der Sieg über schwere und tödliche Krankheiten eine schöne Aussicht ist, so eröffneten sich für clevere Anleger bereits mit Beginn der Pandemie auch ungeahnte Chancen auf dem Aktienmarkt. Dass Produktion, Industrie, Handel und Dienstleistungen während der Pandemie stark schwächeln würden, war abzusehen. Somit konnte die Pharmaindustrie das stärkste Pferd sein, dass das Rennen machen würde. Hier entstanden Chancen, die Verluste in anderen Branchen auszugleichen oder gar Gewinn zu machen.

Und jetzt? Der Höhepunkt der Pandemie scheint überwunden. Ist der strahlende Stern des Pharmamarkts im Sinken inbegriffen oder kommt da noch etwas? Die neuen Forschungs- und Entwicklungsmethoden jedenfalls geben Hoffnung, dass der Hype noch nicht ganz vorbei ist. Und auch die Regierungen haben begriffen, dass die Investition in Vorsorge günstiger kommt als zu spätes Handeln. Schauen wir uns hier einmal die Geschichte eines Profiteurs der Krise an, der, obwohl er sogar in den DAX aufgestiegen ist, immer noch vielen Anlegern unbekannt ist.

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Qiagen – eine Erfolgsgeschichte

Gegründet wurde Qiagen 1984 an der Universität Düsseldorf. Die vier Schöpfer Metin Colpan, Karsten Henco, Detlef Riesner und Jürgen Schumacher nannten ihr Unternehmen zunächst Diagen Institut für molekulare Diagnostik. Die Basis des Konzerns beruhte seinerzeit auf bahnbrechenden Entwicklungen in der Erbgut-Forschung.

Eine neue Methode zur Aufreinigung von Nukleinsäuren sparte zwei Tage Arbeitszeit ein. Schnell waren Wagniskapitalgeber gefunden, unter anderem TVM (Techno Venture Management), an dem auch das namhafte DAX-Mitglied Siemens beteiligt ist. 1996 schaffte Qiagen als erstes deutsches Unternehmen den Aufstieg an die amerikanische Technologiebörse NASDAQ. Im gleichen Jahr gründete man im niederländischen Venlo die Holding Qiagen N.V.. Das Jahr darauf folgte bereits der Gang an die Frankfurter Börse.

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QIAGEN unterhält derzeit 35 Niederlassungen in über 25 Ländern und verfügt über ein weltweites Vertriebspartnernetz in mehr als 60 Ländern./ Bilderquelle: qiagen.com

Steigende Umsätze im Laufe der Jahre

Die Umsätze stiegen, ebenso die Zahl der Mitarbeiter. 2007 übernahm der Konzern die Digene Corp. für 1,6 Milliarden Dollar. So gewann man den Bereich der molekularen Diagnostik hinzu. 2009 erweiterte man das Geschäftsfeld wiederum um das Gebiet der therapeutischen Diagnostik im Rahmen der personalisierten Medizin durch die Übernahme der britischen DxS Limited in Manchester. 2011 erfolgte dann die nächste Übernahme. Der australische Konzern Cellestis bereicherte das Unternehmen durch ein Erkennungsverfahren latenter Tuberkulose.

Es folgte ein Restrukturierungsprogramm des Konzerns, in welchem einige Stellen gestrichen wurden. 2013 erfolgte die Übernahme zweier Softwarefirmen, Ingenuity Systems und CLC bio, wodurch die Firma den Fachbereich der Bioinformatik hinzugewann. Dies führte zur Einführung einer Lösung zur Gensequenzierung für den diagnostischen Markt.

2015 wiederum übernahm man die Geschäftseinheit Enzyme Solutions von Enzymatics. Nun konnte das Unternehmen im Bereich des Next Generation Sequencing den kompletten Arbeitsablauf anbieten. Dieser wurde im November 2015 der Öffentlichkeit vorgestellt. Er trug den Namen Genereader NGS System und war weltweit einmalig.

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Wechsel an die NYSE

Etwas mehr als zwei Jahre nach diesem Erfolg wechselte das Unternehmen schließlich vom NASDAQ an die New Yorker Börse. Im April 2018 erfolgte eine weitere Übernahme. Das spanische Diagnostikunternehmen STAT-Dx half bei der Entwicklung des QIAstat-Dx. Dieses Verfahren gewann in der Coronakrise stark an Bedeutung, die Testkits wurden unverzichtbar für Nasen- und Rachenabstriche bei PCR-Testverfahren.

Bereits im Herbst 2018 war das Unternehmen eine Partnerschaft NeuMoDx eingegangen, in der es um die Vermarktung von PCR-Automatisierungsplattformen ging. Um diese Plattformen zu digitalisieren, kaufte der Konzern im Frühjahr 2019 Anlagen der US-Amerikanischen Firma Formulatrix an.

Wieder konnte QIAGEN sein Geschäftsfeld ausbauen, indem man sich N-of-One einverleibte. Hieraus folgte eine Plattform, die dem Vergleich hunderttausender Krankheitsfälle durch Krebs dient. Der Abgleich der Genomdaten soll die Entdeckung wichtiger Biomarker beschleunigen und so zu schnellerer Arzneimittelentwicklung und besseren Behandlungsmöglichkeiten führen. Eine geplante Übernahme durch Thermo-Fischer-Scientific platzte. In der Coronakrise profitierte das Unternehmen vor allem von der Nachfrage nach Schnell- und PCR-Testverfahren.

Im September 2021 gelang dem Unternehmen schließlich mit dem Sprung in den DAX ein weiterer Meilenstein. Im Mai 2022 erwarb QIAGEN Mehrheitsanteile am Enzymhersteller BLIRT S.A.. Hiermit konnte man das Geschäft mit Probentechnologien weiter stärken.

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Das Unternehmen profitierte in der Pandemie von der Nachfrage nach Schnell- und PCR-Testverfahren./ Bilderquelle: qiagen.com

In welchen Bereichen betätigt sich Qiagen?

Da das Unternehmen im wissenschaftlichen Bereich ein umfassendes Portfolio bietet, lohnt sich die Auseinandersetzung hiermit. So finden sich im Firmenfeld:

  • Erbgutanalyse und molekularische Diagnostik
  • Therapeutische Diagnostik für personalisierte Medizin
  • Verfahren zum Nachweis latenter Tuberkulose
  • Bioinformatik, speziell Gensequenzierung
  • Schnell- und PCR-Tests
  • Probentechnologien
  • Krebsforschung

Einige dieser Themenfelder greifen in andere über. Zum einfacheren Verständnis für den interessierten Anleger beschäftigen wir uns ein wenig mit den praktischen Anwendungen, die Qiagen ermöglicht.

In Sachen Erbgutanalyse ermöglicht ein von Qiagen entwickeltes Verfahren der molekularischen Diagnostik die schnellere Aufreinigung von Nukleinsäuren als Träger von Erbgutinformationen. Dies hilft bei der Entschlüsselung von Genomen, was unter anderem wichtige Aufschlüsse in der Forensik gestattet. Diese Ergebnisse sind auch in der Kriminalistik von hoher Bedeutung, auch hier hat sich das Unternehmen einen Namen gemacht. Ebenso hilft dieses Verfahren bei hochmodernen gentechnologischen Verfahrensweisen, seien es die Genschere nach der CRISPR/Cas Methode oder gar das Klonen selbst.

Durch die Sequenzierung von Genomen soll sich die Medizin bei der Behandlung in Zukunft noch spezieller auf den einzelnen Patienten fokussieren können. Krebszellen sollen gezielter vernichtet werden und die Diagnose Krebs somit ihren Schrecken verlieren. Die Behandlungen könnten für die Patienten zudem weit schonender ausfallen.

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Früherkennung von Tuberkulose und Krebserkrankung

Tuberkulose stellte lange eine tückische Krankheit dar. Bis zur Erkennung konnte ein längerer Zeitraum vergehen. Dank eines speziell entwickelten Testverfahrens von Qiagen kann diese jedoch nun frühzeitig erkannt und behandelt werden. Die auch von der WHO empfohlene Technik soll dazu dienen, die Krankheit Tuberkulose auszurotten.

Auch die Bekämpfung von Brustkrebs, Gebärmutterhalskrebs und Lyme-Borreliose stehen auf der Agenda des Unternehmens. Durch Früherkennung könnten viele dieser Krankheiten rechtzeitig behandelt werden.

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Qiagen arbeitet an der Früherkennung von Tuberkulose & Krebserkrankungen./ Bilderquelle: qiagen.com

Qiagen hat erkannt, dass Zeit in der Forschung einer der wichtigsten Faktoren ist. Durch die Vernetzung von Forschern hat sich das Unternehmen zum Ziel gesetzt, wertvolle Zeit zu gewinnen. Ergänzt wird dieses menschliche Netzwerk von einer KI, die die Forschungsarbeit unterstützt.

Durch ständige technologische Weiterentwicklung von künstlichen Intelligenzen gilt es, auch dieses Unternehmensfeld besonders zu erwähnen. Derzeit nutzt das Unternehmen beispielsweise die Augmented Molecular Intelligence. Diese hilft bei der Analyse und Testung von Krebspatienten, die auf der Qiagen Clinical Insight, einer Datenplattform, erfasst sind.

Diese Plattform wiederum soll durch den Vergleich verschiedener Fälle bei der klinischen Entscheidungsfindung helfen und ist ein wichtiges Medium in der Präzisionsmedizin. Sie wächst jährlich um 35 %, beziehungsweise um rund 700.000 Fälle.

 Von Qiagen entwickelte Schnell- und PCR Tests sorgen seit Beginn der Pandemie für einen gestiegenen Firmenwert. Aber auch Abwasserproben, die auf Corona untersucht werden, gehören zum Repertoire des Unternehmens. Neuerdings bietet Qiagen auch Testkits für Affenpocken. Qiagen arbeitet weltweit mit Regierungen und Gesundheitseinrichtungen zusammen.

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Was macht Qiagen so erfolgreich?

Schon seit der Firmengründung beschäftigt sich Qiagen mit innovativen Ideen, die die Welt verbessern sollen. Zum Erfolgskonzept gehört neben ständiger Investition in Forschung aber auch ein gutes Management. In seiner fast 30-jährigen Firmengeschichte konnte sich Qiagen damit mehr als einmal profilieren.

Zukäufe wichtiger Firmen, der Aufstieg in den NASDAQ, an die New Yorker Börse, den TecDAX, den MDAX und im September 2021 in den DAX stehen für eine stabile Entwicklung. Auch die Zusammenarbeit mit diversen Regierungen weltweit zeigt an, dass das Unternehmen sich in den 38 Jahren seiner Bestehungsgeschichte auf dem globalen Markt etabliert hat. Geht diese Erfolgsgeschichte weiter, könnte dies auch einen positiven Effekt auf die Qiagen Aktie haben.

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Qiagen investiert von Anfang an viel in die Forschung./ Bilderquelle: qiagen.com

Von Krisenzeiten wie der Coronapandemie kann das Unternehmen stark profitieren. Durch den Klimawandel ist die Menschheit von weiteren Pandemien bedroht, Krebs und weitere Krankheiten beschäftigen die Forscher seit Jahrzehnten. Das Unternehmen ist bestrebt, Krankheiten frühzeitig zu erkennen und aktiv zu bekämpfen.

Die moderne Forschung lässt noch auf einige Ergebnisse hoffen. Mit den wahrscheinlich bald zur Verfügung stehenden Quantencomputern könnten sich gerade im medizinischen Bereich ungeahnte Möglichkeiten auftun. Da das Unternehmen sich bereits mit künstlichen Intelligenzen auseinandersetzt und diese nutzt, ist zu erwarten, dass es auch hier sämtliche Optionen nutzen wird.

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Engagement für mehr Nachhaltigkeit

Auch beim Thema Nachhaltigkeit engagiert sich Qiagen und setzt beispielsweise auf neue Technologien, um Verpackungs- und Kühlmaterial beim Probenversand zu ersetzen. So wird Styropor als Isolator durch Stroh ersetzt. Während Styropor zum Zersetzen hunderte von Jahren benötigt, ist Stroh einfach zu kompostieren. Ebenso lässt sich Stroh in jedem Land finden und senkt somit die Umweltauswirkungen der gesamten Wertschöpfungskette.

Somit springt das Unternehmen erfolgreich auf den Nachhaltigkeits-Zug auf und sichert sich so eine gute Corporate Identity. Das Unternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, seine CO2-Emissionen bis 2050 auf null zu reduzieren, beziehungsweise für eine gleichwertige Kompensation zu sorgen.

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Qiagen setzt auf Nachhaltigkeit & ersetzt Verpackungs- und Kühlmaterial beim Probenversand./ Bilderquelle: qiagen.com

Qiagen bietet mittlerweile mehr als 500 Kernprodukte auf dem globalen Markt an, hierunter fallen zumeist Kits, Instrumente und Produkte der Bioinformatik. Vertreten ist Qiagen mit Tochtergesellschaften an 35 Standorten in über 25 Ländern und beschäftigt über 5600 Mitarbeiter weltweit. Das Netzwerk der Vertriebspartner der Firma fungiert in über 60 Ländern. 2021 verzeichnete das Unternehmen einen Umsatz von 2,25 Milliarden US-Dollar.

Die Arbeit mit verschiedenen Regierungen während Pandemiezeiten sind ebenfalls sehr erwähnenswert. Die Bestellung von Testkits verschiedener Landesregierungen hat enorm zur Unternehmensentwicklung der letzten Jahre beigetragen. Auch hieraus hat der Konzern Möglichkeiten, weiteres Kapital zu schlagen, da sich viele Regierungen nun auch der Thematik der Pandemieprophylaxe verschrieben haben.

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Was sind Kritikpunkte an Qiagen?

Trotz aller wirtschaftlichen Erfolge kommt Qiagen nicht ohne einen Misserfolg aus. Im März 2020 etwa sollte Qiagen selbst durch den aus den USA stammenden Thermo-Fischer-Scientific-Konzern für 10,4 Milliarden Euro übernommen werden. Nach anfänglicher Ablehnung sprachen sich Aufsichtsrat und Vorstand schließlich für die Übernahme aus.

Die Qiagen Aktie sollte zu einem Preis von 39 Euro verkauft werden, 75 % der Aktien sollten an den Konkurrenten übergehen. Durch das starke Corona-Geschäft stiegen die Qiagen Aktien jedoch im Wert. Ein neues Angebot für die Qiagen Aktie über 43 Euro folgte. Zum Ablauf des Übernahmeangebots erreichte der Laborausrüster Thermo-Fischer-Scientific jedoch lediglich 47 % der ausgegebenen Qiagen Aktien. Die geplante Fusion scheiterte. Durch eine vertraglich vereinbarte Klausel sah sich Qiagen gezwungen, eine Kostenerstattung in Höhe von 95 Millionen US-Dollar zu zahlen.

Seit der gescheiterten Übernahme durch Thermo-Fischer-Scientific halten sich hartnäckig weitere Gerüchte über eine geplante Übernahme von Qiagen, die sich bislang jedoch nicht bestätigen ließen. Dennoch ist die Möglichkeit, dass sich ein anderer Großkonzern um eine Übernahme bemühen wird, nicht ausgeschlossen.

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Ein weiterer Übernahmeversuch von Qiagen steht noch im Raum./ Bilderquelle: qiagen.com

Qiagen Aktie News

Eine Dividende wurde den Anlegern bislang nicht ausgezahlt, es scheint auch weiterhin keine Qiagen Aktien Dividende in Aussicht zu stehen. Anleger, die auf Dividenden hoffen, sollten diesen Nachteil bei ihrer Wahl berücksichtigen.

Von der Corona-Krise konnte Qiagen profitieren, jedoch sinken diese Absätze mittlerweile rapide. Gerade der Verkauf von Testkits bestimmte die Einnahmen der Firma in den Pandemiejahren. In jüngster Zeit war ein Einbruch dieses Geschäftsfelds um 39 % zu verzeichnen. Das Unternehmen hat sich vorgenommen, diesen Rückgang zumindest zum Teil durch den Verkauf anderer Produkte auszugleichen. Vorgenommen wird sich ein zweistelliges prozentuales Wachstum der anderen Bereiche.

Im Innenverhältnis scheint es ebenfalls zu kriseln. Unzufriedene Angestellte machen ihrem Ärger auf Seiten wie kununu.de Luft. Berücksichtigt man die meist genannten Punkte, so scheint die interne Kommunikation mangelhaft zu verlaufen. Auch Beschwerden, dass die Vergütung nicht den branchentypischen Standards entspricht, häufen sich hier.

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Wie hat sich die Qiagen-Aktie generell entwickelt?

Zu Beginn ihres Börsengangs konnte die Qiagen Aktie einen raschen Aufschwung verzeichnen und wurde zu Spitzenzeiten mit Werten um die 60 Euro gehandelt. In Zeiten der Finanzkrise Anfang der 2000er büßte sie jedoch stark ein und fiel zeitweise auf Werte um die fünf Euro herunter.

Seitdem ging es für die Aktie von Qiagen langsam wieder bergauf. In der Corona-Pandemie konnte das Unternehmen große Erfolge für sich verbuchen, die Aktie kletterte weiter. Derzeit schwankt sie bei Werten zwischen 40 und 50 Euro. Da die Corona-Pandemie jedoch an Wichtigkeit verliert, steht das Unternehmen vor der Herausforderung, seinen Status im DAX zu verteidigen. Ob es ihm gelingt, wird wohl zum großen Teil auch von weiteren Durchbrüchen in der Forschung abhängen.

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Der Aktienchart der Qiagen Aktie./ Bilderquelle: traderfox.com

Fazit: Qiagen Aktie – Chance oder Risiko?

Qiagen ist ein erfolgreiches Unternehmen, das sich in seiner Historie durchaus auf dem Weltmarkt zu positionieren wusste. Sein Streben nach Wissen und Verbesserung hilft Qiagen, sein Geschäftsfeld stetig zu erweitern. In der Corona-Pandemie konnten die Absätze deutlich gesteigert werden, wenngleich die durch Corona bedingten Absätze in neuerer Zeit um 39 % sanken.

Dennoch umfasst die Angebotspalette des Unternehmens über 500 Produkte in den Bereichen Sample to Insight Testtechnologien und deren Automatisierung, einschließlich Reagenzien, Laborobotern und Softwarelösungen für Bioinformatik. Hierdurch werden Märkte bedient für angewandte Testverfahren, akademische Forschung, pharmazeutische Industrie und molekulare Diagnostik.

Auch die seit 2020 bestehende Zusammenarbeit mit Regierungen ist ein nicht zu unterschätzender Faktor. Letztlich wird der weitere Erfolg des Unternehmens aber sicherlich auch von weiteren Forschungsergebnissen abhängen. Auch eine eventuelle Übernahme könnte den Kurs der Aktie wieder steigen lassen. Durch all diese Faktoren allerdings ist eine genaue Qiagen Aktien Prognose schwierig. Die Hauptversammlung konnte sich bislang zu keiner Dividende durchringen.

Bilderquelle:

  • qiagen.com
  • traderfox.com