EZB will Wirtschaft weiter unterstützen

Die EZB warnt davor, Hilfsmaßnahmen für die Wirtschaft im Euroraum vorschnell zurückzunehmen. Die Corona-Pandemie wird die Menschen in Europa noch länger begleiten. Wird die Erholung der Wirtschaft ausgebremst und das Wirtschaftswachstum geringer ausfallen als erwartet, könnte ein zu frühes Ende der Hilfsmaßnahmen weitere Unternehmensinsolvenzen zur Folge haben. Trader, die bei XTB oder anderen Brokern mit Aktien handeln, sollten Nachrichten aus der Wirtschaft und auch von der EZB regelmäßig verfolgen, da diese Auswirkungen auf die Märkte haben können. 

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Folgen für Firmen und Banken

Firmenpleiten und ein zu schnelles Ende der Hilfsmaßnahmen hätten auch Folgen für Banken. Die Finanzierungsrisiken können zunehmen und Unternehmen noch verwundbarer. Dank der Hilfsmaßnahmen von EZB und Staaten konnte bisher die Zahl der Firmenpleiten aufgrund der Corona-Krise noch vergleichsweise gering gehalten werden. Unter anderem wurden Kreditgarantien von Regierungen eingeführt und Insolvenzantragspflichten ausgesetzt.

Dennoch bereitet der EZB die zweite Corona-Welle, die auch mit Einschränkungen des wirtschaftlichen Lebens verbunden ist, weiter Sorgen. Im November wurden zwar von der EZB keine neuen Schritte oder Hilfsmaßnahmen beschlossen, doch die EZB bereitet sich auf eine weiterhin eingetrübte Konjunkturentwicklung und einen Wirtschaftseinbruch aufgrund des Lockdowns vor. 

Wirtschaftliche Erholung verliert wieder an Schwung

Die Informationen, die der EZB im November vorlagen, deuteten darauf hin, dass die wirtschaftliche Erholung im Euroraum rascher an Schwung verliert, als zuletzt erwartet wurde. Denkbar ist, dass die EZB die weitere Entwicklung im Dezember und zum Jahreswechsel hin abwartet und danach die Situation neu bewertet. Dann könnte die Zentralbank ihrer Instrumente neu ausrichten. EZB-Chefin Christine Lagarde sagte erneut, dass sich die Zentralbank alle verfügbaren geldpolitischen Instrumente anschauen werde. Denkbar sind damit auch weitere Hilfsmaßnahmen der EZB.

In der ersten Welle der Corona-Pandemie hatte die EZB bereits zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um der europäischen Wirtschaft unter die Arbeit zugreifen. Weiterhin arbeiten Ausschüsse und EZB-Mitarbeiter an Hilfen für die zweite Welle. Lagarde ist es wichtig, eine Mischung an Instrumenten auszuwählen, die bestmöglich auf die wirtschaftliche Lage eingehen.

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Anleihenkäufen über PEPP-Programm

Ein Aspekt ist dabei weiterhin das neue Anleihenkaufprogramm PEPP. Dies ist allerdings nicht das einzige Mittel der Zentralbank. Lagarde betonte zudem, dass der gesamte EZB-Rat hinter der Strategie der Notenbank stehe. Falls sich die Lage jedoch weiter verschlechtert, könnte es auch früher als geplant zu weiteren Aktionen der EZB kommen. Neben den Wertpapierkäufen gewährte die EZB auch günstige Langfristkredite für Banken, um dem Kreditfluss in die Wirtschaft beizubehalten. Seit Juni gibt es EZB-Gelder, um gezielt kleine und mittelständische Unternehmen zu unterstützen und deren Liquidität sicherzustellen. Diese Kredite haben teilweise sogar einen negativen Zinssatz.

Die Entscheidung, dass bewährte Mittel der Anleihekäufe auch in der Corona-Krise weiterzuführen, fiel bei der EZB im Frühjahr recht schnell. In Anleihekäufen, die insbesondere in Deutschland sehr umstritten sind, sieht die EZB eine sehr effiziente und geeignete Maßnahme, um Krisen dieser Art bewältigen zu können. 

Zunächst war eine Aufstockung der Anleihekäufe von 20 Milliarden Euro im Monat auf 120 Milliarden Euro bis Jahresende geplant. Auch Firmenanleihen sollten stärker einbezogen werden. Von Beginn an nannte die EZB aber keine genaue Summe für die monatlichen Anleihekäufe. Die Notenbank wollte sich wohl Möglichkeiten und Spielräume offenlassen, um kurzfristig auf Veränderungen reagieren zu können.

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Corona-Krise in Europa nochmals verschärft

In den letzten Wochen hat sich die Corona-Situation in Europa nochmals verschärft. Denkbar ist, dass die Ratsmitglieder noch vor dem Jahreswechsel weitere Schritte zur Konjunkturunterstützung auf den Weg bringen werden. Bisher belässt die Notenbank ihren Leitzins weiter auf dem Rekordtief bei 0,0 Prozent, auf dem er schon seit März 2016 liegt. Damit hat die EZB beim Thema Zinsen kaum Spielraum für weitere Maßnahmen. 

Dennoch reagierte die Zentralbank im Frühjahr schnell auf den Konjunktureinbruch infolge der Corona-Pandemie und setzte mehrere Hilfsmaßnahmen um. Das Anleihenkaufprogramm PEPP wurde im Juni nochmals um 600 Milliarden Euro auf 1,35 Billionen Euro aufgestockt und bis mindestens Ende Juni 2021 verlängert. Bis zum Jahresende könnte sich das Kaufvolumen nochmals erhöhen, unter Umständen um 500 Milliarden Euro, und auch eine weitere Verlängerung des PEPP-Programms ist durchaus möglich.

Lockdowns in ganz Europa

Die EZB schaut sich sicher insbesondere die weitere Entwicklung in den beiden größten Volkswirtschaften der EU, Deutschland und Frankreich, genau an. Seit Oktober oder November gelten in vielen Ländern der EU wieder stärkere Lockdowns, da die Infektionszahlen seit dem Herbst wieder stark ansteigen. Diese schränken nicht nur das gesellschaftliche Leben, sondern auch das wirtschaftliche Leben wieder stark ein.

Denkbar ist, dass die konjunkturelle Erholung, die nach dem Einbruch im zweiten Quartal einsetzte, wieder abgebremst wird. Bis Oktober hatte sich die Stimmung in der Wirtschaft Monat für Monat wieder verbessert. Im Oktober gab es dann aber keine weitere Aufhellung mehr. Dazu kommt, dass sich auch viele Verbraucher weniger zuversichtlich für die kommenden Monate zeigen.

Weiter Risiko einer Rezession 

Das Risiko einer Rezession im Euroraum ist damit weiter groß. Der Einkaufsmanagerindex, der sich auf die Geschäfte von Industrie und Dienstleistern konzentriert, fiel schon im Oktober wieder von 50,4 Punkten im Vormonat auf 59,4 Punkte. Im Oktober fiel die Inflationsrate den dritten Monat in Folge ins Minus. Mit einem Wert von minus 0,3 Prozent wurde der niedrigste Wert seit vier Jahren erreicht. Die EZB hält dennoch weiter an ihrem Zwei-Prozent-Ziel fest. Schon im September lag die Inflationsrate bei minus 0,3 Prozent.

Allerdings veränderte die Notenbank bisher auch die Strafzinsen für Banken nicht weiter und belässt den Einlagensatz bei minus 0,5 Prozent. Diesen Prozentsatz müssen Banken zahlen, wenn sie Gelder bei der EZB parken. Allerdings gelten schon seit Herbst 2019 Erleichterungen wie Freibeträge von den Strafzinsen für Banken.

Dies war laut der Bundesbank für die Banken in Deutschland bisher kein größeres Problem. Allerdings könnte es dazu kommen, dass Banken bei einem weiteren Konjunkturabschwung verbunden mit mehr Risikovorsorge und geringeren Eigenkapitalpuffern einen Punkt erreichen, an dem sie die Negativzinsen deutlicher spüren. Dann könnte die Wirkung verpuffen oder sich sogar zum Negativen wenden.

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Corona Gefahr für die Finanzstabilität

Mit einem schnellen Ende der Corona-Hilfen könnten auch Gefahren wie eine steigende Verschuldung und erhöhte Risikobereitschaft einhergehen. Die Corona-Pandemie ist für die EZB eine weitere Gefahr für die Finanzstabilität. Mit einem Ende der Hilfsmaßnahmen könnten auch für die staatlichen Haushalte Risiken verbunden sein.

Die weiter hohe Verschuldung von Unternehmen sowie privaten und staatlichen Haushalten birgt für die Notenbank hohe Risiken. Banken stehen vor großen Herausforderungen wie strukturellen Problemen und einem anhaltenden Profitabilitätsdruck. Die EZB hat aber nicht nur den klassischen Bankensektor im Blick, sondern auch Finanzaktivitäten außerhalb des traditionellen Bankenbereichs, die sogenannte Non-Bank Financial Intermediation (NBFI). Laut der Notenbank habe der NBFI-Sektor die Realwirtschaft in den letzten Monaten zu einem großen Teil mitfinanziert. Die Zentralbank befürchtet jedoch, dass die Risikobereitschaft in diesem Bereich, beispielsweise bei Investmentfonds, steigen könnte.

Lagarde für Corona-Aufbaufonds

Schon im Oktober deutete Christine Lagarde an, dass die EZB ihre Corona-Hilfen weiter ausbauen könnte. Eine weitere Idee der EZB-Chefin ist eine dauerhafte Konjunkturhilfe der EU-Staaten. Damit ist letztendlich der Corona-Aufbaufonds der EU im Umfang von 750 Milliarden Euro gemeint. Lagarde sieht darin bereits eine Reaktion auf die außergewöhnliche Situation, allerdings sollten alle Beteiligten die Möglichkeit diskutieren, dass dieses Instrument dauerhaft installiert wird und wieder verwendet werden kann, wenn eine ähnliche Situation auftritt.

Ein weiterer Wunsch Lagardes ist ein gemeinsames Haushaltsinstrument in der Eurozone, was aber keine neue Forderung ist. Bisher legte die EZB beim Thema Corona-Aufbaufonds eher Zurückhaltung an den Tag. Das übergeordnete Thema ist, ob die aktuellen Finanzhilfen der EU ein Einstieg in eine gemeinsame europäische Finanzpolitik darstellen könnten, was auch Bundesfinanzminister Olaf Scholz unterstützt.

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Gefahren für EZB erhöhen sich

Die Gefahren durch die Corona-Pandemie erhöhten die Sorgen der EZB in diesem Jahr nochmals. Schon zuvor waren der zunehmende Protektionismus vieler Staaten und die wirtschaftliche Anfälligkeit von Schwellenländern für die EZB große Risiken. Mit der Corona-Pandemie kam in diesem Jahr ein weiterer Risikofaktor für das weltweite Wirtschaftswachstum hinzu.

Von Beginn der Krise an versuchte die EZB Maßnahmen zu ergreifen, mit denen sie zielgerichtet das Finanzsystem stützen und stabilisieren kann. Viele Aufgaben und Verantwortlichkeiten liegen dabei aber auch bei den nationalen Regierungen. Der EZB war dabei früh klar, dass höhere Staatsausgaben und nationale Hilfspakete notwendig sein werden.

Weiter kann ist unklar, ob die Gefahr einer Rezession wirklich gebannt ist. Nach dem Absturz der Wirtschaft in der Eurozone im zweiten Quartal von 11,8 Prozent ging die EZB von einer Erholung im dritten Quartal aus. Im September hoffte man auf ein Wachstum von 8,4 Prozent im dritten Quartal. Letztendlich lag das BIP am Ende um 12,7 Prozent höher als im Vorquartal, was die Erwartungen damit deutlich überstieg. Dies waren die stärksten Zuwachsraten seit Beginn der Aufzeichnungen 1995. Allerdings war die Wirtschaftsleistung im Euroraum 4,3 Prozent geringer als im Sommer 2019.

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Kaum Auswirkungen auf Arbeitslosenzahlen

Übrigens scheint die Corona-Krise kaum Auswirkungen auf die Arbeitslosenzahlen in der Eurozone zu haben. Im September lag die Arbeitslosenquote ebenso wie im August bei 8,3 Prozent. Dies sind nur 0,8 Prozent mehr als im September 2019. Dies hängt wohl damit zusammen, dass viele Länder Maßnahmen wie das Kurzarbeitergeld in Deutschland trafen. Die Ökonomen der EZB gehen weiter davon aus, dass die Wirtschaft im Euroraum im nächsten Jahr um 5,3 Prozent wächst. Dies ist allerdings weniger als im Juli, als man noch von einem Wachstum von 5,7 Prozent ausging.

Wer bei XTB Aktien handelt, sollte nach Möglichkeit immer über die aktuellen Entwicklungen an den Märkten informiert sein. Der Broker unterstützt seine Trader dabei auf mehreren Wegen. Trader können täglich per E-Mail Markt-Updates erhalten. Darüber hinaus stellen die Experten in den Marktanalysen zahlreiche Zusatzinformationen zusammen, vor allen zu US-Aktien. Hier erhalten Trader Empfehlungen von Analysen, erfahren aber auch mehr zu Volatilitäten oder Kurszielen. Zu vielen Anlageinstrumenten bietet XTB auch umfangreiche Statistiken an.

Anlagemöglichkeiten bei XTB

Diese Informationen helfen Tradern dabei, fundierte Anlageentscheidungen zu treffen. Trader können die Handelsplattform und viele der angebotenen Tools auch über ein Demokonto testen. Bei Fragen zur Plattform oder zum Handelskonto hilft auch der Kundenservice weiter. Trader können dazu täglich rund um die Uhr per Mail Kontakt aufnehmen. Gut informiert könnten Trader dann Aktien von verschiedenen Börsen zum Kauf auswählen. Da der Basiswert bei XTB direkt gekauft wird, profitieren Trader auch von Dividenden. Weitere Aktien sind im CFD-Handel zu finden. Hier können Trader auch Hebel einsetzen oder Short-Positionen eingehen. 

Fazit: EZB wird Wirtschaft weiter unter die Arme greifen

Schon seit dem Beginn der Krise kommt auch von der EZB Unterstützung für die europäische Wirtschaft. Vor allem langfristige Kredite und das aktuelle Anleihenkaufprogramm PEPP stehen dabei im Vordergrund. Denkbar ist, dass letztere noch vor dem Jahreswechsel aufgestockt wird. Die Notenbank verfolgt die aktuellen Entwicklungen genau. Die Hilfen der EZB werden damit wohl auch im nächsten Jahr weitergehen.

XTB unterstützt seine Trader nicht nur in diesen unruhigen Zeiten mit vielen Nachrichten und Tools. Diese helfen dabei, vor der Entscheidung zum Kauf einer Aktie ein umfangreiches Bild zum Finanzinstrument zu bekommen und eine fundierte Anlageentscheidung zu treffen. Charts gehören dabei ebenso zum Angebot wie Analysen von Experten. 

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