Deutsche Wirtschaft wächst um 1,5 Prozent

Nachdem viele Corona-Maßnahmen aufgehoben wurden, konnte die deutsche Wirtschaft im zweiten Quartal um 1,5 Prozent wachsen und die Konjunktur zieht wieder an. Dies geht aus einer Schnellschätzung des Statistischen Bundesamts hervor. Experten hatten aber auf noch bessere Zahlen gehofft. Die Nachrichtenagentur Reuters befragt zuvor Ökonomen, die auf eine Steigerung von zwei Prozent gehofft hatten. Trader finden bei XTB, laut unseren XTB Depot Erfahrungen, auch Aktien aus Deutschland.

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Wirtschaft zu Jahresbeginn eingebrochen

Anfang des Jahres bracht die Wirtschaft erneut um 2,1 Prozent ein. Diese neue Berechnung des Statistischen Bundesamts liegt 0,3 Prozent höher als frühere Schätzungen für das erste Quartal. Nun erholt sich die Wirtschaft wieder, wie auch Destatis bestätigt. Vor allem die privaten und staatlichen Konsumausgaben waren zuletzt höher. Aus der Industrie sind aber weiter Klagen über Lieferengpässe und Materialknappheit zu hören. Im Verarbeitenden Gewerbe sind zwar die Orderbücher voll, aber auch hier gibt es Lieferengpässe und Rohstoffe und Vorprodukte fehlen. Daher können vielerorts Aufträge nicht so abgearbeitet werden wie erhofft.

Dennoch stieg das Bruttoinlandsprodukt von April bis Juni preisbereinigt um 9,6 Prozent im Vergleich zum letzten Jahr, als die Wirtschaftsleistung aufgrund der Pandemie deutlich zurückging. Weiter hoffen Ökonomen auf eine gute Entwicklung im Gesamtjahr. Die Wirtschaftsforschungsinstitute gehen davon aus, dass das Bruttoinlandsprodukt zwischen 3,2 und 3,9 Prozent stiegen könnte. Auch die Bundesbank ist zuversichtlich, denn das Wachstumstempo könnte durch weitere Lockerungen im Sommer nochmals schneller werden.

Deutsche Wirtschaft wächst um 1,5 Prozent

Vorkrisenniveau wieder im dritten Quartal?

Im dritten Quartal könnte dann schon das Vorkrisenniveau wieder erreicht werden. Letztes Jahr kam es zur schwersten Rezession der deutschen Wirtschaft seit der Finanzkrise 2009. Allerdings geben neben den Lieferengpässen auch die Verbreitung der Delta-Variante Anlass zur Sorge. Zuletzt hatte sich die Stimmung in der deutschen Wirtschaft wieder etwas eingetrübt.

Die Unternehmen, die im Juli vom Ifo-Institut aus München befragt wurden, zeigten sich zuletzt skeptischer. Denkbar ist daher auch, dass die Wirtschaft zum Jahresende hin aufgrund der Folgen der Corona-Pandemie wieder belastet wird. Neue Einschränkung sind ebenfalls nicht ausgeschlossen. Ein ähnliches Bild zeigt auch der GfK-Konsumklimaindex. Demnach haben Verbraucherinnen und Verbraucher zwar Geld in der Tasche, aber Kauflaune will nicht so recht aufkommen.

Die Verbraucherstimmung hatte sich zuletzt klar verbessert, verharrt aber jetzt auf einem relativ hohen Niveau. Auch hier sorgen steigende Inzidenzzahlen für ein Abbremsen der guten Entwicklung. Die Lockerungen der letzten Monate hatten zunächst die Verbraucherstimmung verbessert. Nun bereiten den Menschen in Deutschland wohl aber die Delta-Variante, der schleppende Impffortschritt und die steigende Inflation sorgen.

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Konsumklima auf gleichem Niveau wie im Vormonat

Dennoch sagt GfK-Konsumexperte Rolf Bürkl, dass die jüngste Entwicklung weder überraschend noch besorgniserregend sei. Die Marktforscher aus Nürnberg sehen für August einen Wert von minus 0,3 Punkten. Dies ist der gleiche Wert wie für Juli. Das Unternehmen aus Nürnberg befragt jeden Monat im Auftrag der EU-Kommission etwa 2.000 Menschen.

Die Konjunkturerwartung stieg im letzten Monat sogar auf ein Zehn-Jahres-Hoch. Nun ist sie wieder etwas geringer, aber weiter auf einem hohen Wert. In den nächsten Monaten könnte der private Konsum weiter zu einer guten Entwicklung der Wirtschaft beitragen. Allerdings sind die Einkommenserwartungen der Menschen derzeit ebenfalls etwas geringer, was auch auf hohen Energiekosten zurückzuführen ist. Diese sind auch einer der Gründe für die steigende Inflation.

Die Inflation wird wohl weiter steigen, da nun der sogenannte Basiseffekt durch die im letzten Jahr vorübergehend gesunkene Mehrwertsteuer nochmals deutlicher sichtbar wird. Die Anschaffungsneigung der Verbraucherinnen und Verbraucher stieg zuletzt. Allerdings scheint sich keine richtige Kauflaune einzustellen, da es vielerorts immer noch Einschränkungen wie Abstandsregeln oder Maskenpflicht gibt. Viele Menschen scheuen sich womöglich noch immer, auf eine größere Shopping-Tour zu gehen.

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Inflation nochmals deutlich gestiegen

Schon jetzt steigt die Inflation weiter und die Teuerungsrate liegt nun bei 3,8 Prozent. Damit machten die Verbraucherpreise im Juli nochmals einen Sprung nach oben und gehen auf die Vier-Prozent-Marke zu. Allerdings ist nicht zu erwarten, dass die EZB oder die Regierung in Berlin in absehbarer Zeit eingreift.

Im Juni zeigte sich die Inflation noch eher moderat, doch im Juli hat sich der Preisanstieg enorm beschleunigt. Laut des Statistischen Bundesamts wurden Waren und Dienstleistungen im Vergleich zum letzten Jahr um 3,8 Prozent teurer. Einen höheren Wert gab es zuletzt vor 13 Jahren. Allein die Verbraucherpreise gingen im Juli um 0,9 Prozent im Vergleich zum Vormonat nach oben.

Viele Experten gehen davon aus, dass der Anstieg der Inflation noch lange nicht zu Ende ist und die Inflation in den nächsten Monaten hoch bleiben und sogar weiter steigen wird. Bundesbankpräsident Jens Weidmann spricht bereits davon, dass die Inflation zum Jahresende bei fast fünf Prozent liegen könnte.

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Niedrige Preise Ende 2020 als Ausgangswert

Im zweiten Halbjahr 2020 wurde die Mehrwertsteuer auf fünf bzw. 16 Prozent reduziert. Die Regelung galt vom 1. Juli bis zum 31. Dezember 2021 und sollte Wirtschaft und Verbraucher mitten in der Krise entlasten. Zudem wollte die Bundesregierung auf diesem Weg den Konsum stärken. Nun werden die Preise aber mit den Vorjahrespreisen verglichen und liegen daher deutlich über dem Wert aus dem letzten Jahr.

Dazu kommt, dass nicht nur Ökonomen davon ausgehen, dass vielerorts nach Ende des Lockdowns die Preise erhöht wurden, beispielsweise in einigen Restaurants. Zudem ist Benzin weiter teuer. Im ersten Halbjahr 2021 stiegen die Verbraucherpreise zum Teil bereits so stark wie seit etwa zehn Jahren nicht mehr. Dies war vor allem auf die Preissteigerungen bei Öl und Benzin zurückzuführen.

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EZB greift vorerst nicht ein

Die EZB wird wohl längerfristig eine höhere Inflation tolerieren und hat sich daher kürzlich von ihrem Ziel, dass die Inflation knapp unter zwei Prozent liegen sollte, verabschiedet. Dazu kamen weitere Änderungen in der Geldpolitik, beispielsweise beim geldpolitischen Ausblick. Nun will die EZB Schwankungen bei der Inflation über einen längeren Zeitraum tolerieren. Dies gibt der EZB auch mit Blick auf ihre Anleihenkäufe Handlungsspielraum. Ein Anheben der Leitzinsen ist ebenfalls nicht in Sicht. Dies könnte erst 2023 der Fall sein. Die EZB kündigte an, dass die Zinsen so lange niedrig bleiben, bis die Inflation nachhaltig bei zwei Prozent liegt. In diesem Wert sieht die EZB das beste Ergebnis für Preisstabilität.

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Preissteigerungen nur vorübergehend?

Bisher geht auch die EZB davon aus, dass die Preiserhöhungen nur vorübergehend sein werden und die Verbraucherpreise spätestens Anfang 2022 wieder auf einem normalen Niveau liegen werden. Allerdings befürchten Kritiker, dass die Wirtschaft überhitzt. EZB-Direktor Fabio Panetta plädiert jedoch sogar für ein heiß laufen der Wirtschaft, damit die Inflationsrate zwei Prozent erreicht. Dafür müsse die Wirtschaft womöglich weiter angekurbelt werden. Darüber hinaus sei die Notenbank in der Vergangenheit eher ungeduldig gewesen und habe die Zinsen zu früh angehoben. Dies würde das Wachstum bremsen und ein zu starken Abwärtsdruck auf die Inflation ausüben.

Panetta sieht in diesem Vorgehen kein Risiko, denn dies sei ein Weg, um die Anstrengungen der EZB mit Blick auf das Zwei-Prozent-Ziel glaubwürdig zu machen. Die Möglichkeiten bei Arbeitskräften sollten voll ausgeschöpft werden, damit ein gewisser Lohndruck erzeugt wird, der die Inflation auf das Zielniveau anheben soll. Diese Aussagen sind wohl vor dem Hintergrund zu verstehen, dass die EZB ihr Inflationsziel für die Eurozone seit Jahren verfehlt.

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Fazit: Wirtschaft wächst schwächer als erhofft

Die Wirtschaft in Deutschland wuchs im zweiten Quartal um 1,5 Prozent. Allerdings hatten Ökonomen auf ein besseres Ergebnis gehofft. Lieferengpässe und Materialknappheit belasten weiter die Industrie und das Verarbeitende Gewerbe. Zudem ist davon auszugehen, dass die Inflation in Deutschland in den nächsten Monaten weiter steigen wird.

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