Eigentlich lautet die spannende Frage: Wie funktionierte der Aktienhandel vor dem Online-Zeitalter? Denn Computer und moderne Informationstechnologien sind von den Börsen kaum noch wegzudenken. Nicht nur an den Handelsplätzen und in den Banken hat sich durch die neue Technologie viel verändert, sondern auch für die Anleger.
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- Online-Broker als günstige Alternative
- Meist webbasierte Handelssoftware
- Elektronischer Handel an Börsen
- Neue Börsen und außerbörslicher Handel
- Börsenhandelszeiten berücksichtigen
Online Broker: Günstiger und oft besser
Kaum noch vorstellbar sind heute die Bedingungen, zu denen ab 1540 an den ersten deutschen Börsen in Nürnberg und Augsburg gehandelt wurde. Wer kaufen oder verkaufen wollte, der musste vor Ort sein oder dort zumindest einen Vertreter haben. Doch viele können sich noch an Zeiten erinnern, als der Handel vor allem über die Hausbank abgewickelt wurde.
Heute sind Online Broker oft die bessere Wahl, denn sie verzichten meistens auf Depotgebühren und bieten niedrigere Orderkosten. Außerdem können Kurse und aktuelle Informationen am eigenen PC analysiert und ausgewertet werden. Gute Broker bieten eine Vielzahl an Kennzahlen sowie Tools zur Chartanalyse.
Online Broker sind nicht nur günstiger, sie bieten auch oft mehr Service als Filialbanken.
Welche Handelssoftware brauche ich?
Die Software ist meist webbasiert, sie muss also nicht heruntergeladen und installiert werden. Stattdessen lässt sich über den Browser eine Handelsplattform aufrufen, über die Kurse analysiert und Aktien geordert werden können. Suchen lässt sich ein Wertpapier entweder über den Namen oder eine Nummer. Eindeutiger ist dabei immer die Nummer, genauer gesagt die Wertpapierkennnummer (WKN) oder die International Securities Identification Number (ISIN).Denn mitunter kann es mehrere Aktien eines Unternehmens geben. Vor allem in Deutschland bieten viele Unternehmen außer den Stammaktien auch Vorzugsaktien, die oft eine höhere Dividende, dafür aber kein Stimmrecht bieten. Hinzu kommen Anleihen des Unternehmens, die aber im Regelfall deutlich als solche gekennzeichnet sind.
Wichtig ist dabei zu wissen, dass die angezeigten Kurse auch immer eine Momentaufnahme aus der Vergangenheit sind und kein garantierter Verkaufspreis. Denn auch die schnellste Online-Plattform kann nicht in die Zukunft sehen. Deshalb ist es sinnvoll, Limits beim Kauf oder Verkauf zu setzen.
Einige Banken bieten auch umfangreichere Handelssoftware zum Download. Kostenpflichtige Handelsplattformen sind für Einsteiger meistens unnötig, die Kosten liegen höher als der zusätzliche Nutzen.
Die Handelssoftware ist oft webbasiert, kostenpflichtige Programme sind im Regelfall unnötig.
Wie funktioniert der Aktienhandel auf Bankenseite?
Vom heimischen PC aus wird der Kauf- oder Verkaufsauftrag an den Broker übermittelt. Bei einigen Banken findet hier schon ein erster Abgleich von Angebot und Nachfrage statt, sofern der Kunde dem zugestimmt hat. Hat die Bank gleichzeitig einen Kauf- und einen Verkaufsauftrag für ein bestimmtes Wertpapier erhalten, wird die Transaktion direkt vom Broker abgewickelt.
Im Normalfall geht der Auftrag aber an einen weiteren Dienstleister. Das ist entweder eine Börse oder ein außerbörsliches Handelssystem, das oft von einer oder mehreren Banken gemeinsam betrieben wird.
Der Broker ist nicht selbst Handelspartner, sondern sucht einen Käufer oder Verkäufer für das Wertpapier.
Außerbörslich oder an der Börse handeln?
Ein großer Teil des Wertpapierumsatzes wird heute außerhalb der traditionellen Börsen abgewickelt. Vor allem Großanleger schätzen außerbörsliche Handelsplätze, weil diese meist weniger reguliert und die Anforderungen an die Transparenz geringer sind. Einige dieser Handelsnetze verlangen auch geringere Gebühren.
Für Kleinanleger sind gerade wegen der Regulierung Handelsplätze mit Börsenzulassung meist die bessere Wahl, zumal sich auch dort in den vergangenen Jahren viel getan hat.
Der außerbörsliche Handel ist oft billiger, bietet aber weniger Regulierung und Transparenz.
Neue Handelsplätze
Der Xetra-Handel der Frankfurter Wertpapierbörse ist nicht der einzige Handelsplatz in Deutschland. Neben den alten Regionalbörsen wie der Hamburger Börse oder der Börse Berlin wurde 2009 mit der Tradegate Exchange in Berlin auch erstmal seit fast 150 Jahren wieder eine neue Börse ins Leben gerufen. Sie entstand aus dem außerbörslichen Handelsnetzwerk Tradegate, ist aber heute eine regulierte und überwachte Börse.
Nicht alle Wertpapiere lassen sich an allen Börsenplätzen handeln. Im Regelfall zeigt die Handelsplattform an, wo und zu welchen Kursen Aktien gekauft oder verkauft werden können und welche Gebühren dabei anfallen. Grundsätzlich sollten Anleger einen Handelsplatz mit hohem Umsatzvolumen wählen. An kleineren Börsen besteht eher die Gefahr, dass einzelne Handelsaufträge größere Kursveränderungen auslösen.
Es muss nicht immer die Frankfurter Börse sein, neue Börsen wie Tradegate Exchange sind oft günstiger.
Kaum jemand brüllt noch herum
Der klassische Parketthandel, bei dem Makler wild gestikulierend und schreiend nach Partnern für ihre Kauf- und Verkaufsaufträge suchen, gibt es kaum noch. In Frankfurt wurde er bereits 2011 eingestellt, nachdem seit Beginn der 1990er Jahre elektronische Handelssysteme wie IBIS und später Xetra den klassischen Handel verdrängt hatten.
Für die computergestützten Systeme sprechen gleich mehrere Gründe:
- Schnelligkeit
- Niedrige Kosten
- Gleichberechtigung der Handelspartner.
Beim alten Präsenzhandel hatten die Makler noch die Wahl, wem sie eine begehrte Position verkauften. Im Xetra-Handel (Exchange Electronic Trading) werden die Aufträge dagegen so abgearbeitet, wie sie aufgeben wurden. Dank des Computers geht das in Sekundenbruchteilen und aufgrund des geringeren Personalaufwands auch billiger.
Zumindest an den großen Börsen gibt es trotz der Automatisierung weiterhin fest Handelszeiten. Das bedeutet nicht, dass Anleger nicht spätabends noch eine Order aufgeben können, sie wird allerdings erst am nächsten Börsentag ausgeführt.
Der Ausgleich zwischen Angebot und Nachfrage findet heute meist im Computer statt.
Wie funktioniert der Aktienhandel heute?
Durch die neuen Technologien ist der Aktienhandel schneller, günstiger und zum Teil auch transparenter geworden. Einige Handelsformen sind dadurch erst möglich geworden, beispielsweise das Daytrading. Dabei werden Positionen eröffnet und oft am gleichen Tag wieder geschlossen. Damit sollen kleine Kursschwankungen ausgenützt werden. In Zeiten, als die aktuellen Kurse morgens der Zeitung entnommen wurden, konnten nur professionelle Makler so kurzfristig handeln.
Aber auch für langfristig orientierte Anleger hat sich vieles verändert. Weil viele Broker ohne feste Gebühren auskommen, lohnt sich ein Depot auch bei kleineren Beträgen. Außerdem sind neue Anlageformen wie börsengehandelte Fonds (ETFs) entstanden. Weil diese meist passiv gemanagt werden, also keine teuren Fondsmanager beschäftigen sondern lediglich einen Index nachbilden, sind sie deutlich günstiger als Investmentfonds alter Schule.
Der Aktienhandel ist schneller und billiger geworden.
Fazit: Mehr Chancen für Privatanleger
Für Privatanleger hat die neue Börsenwelt vor allem Vorteile gebracht. Ihr Informationsvorsprung gegenüber professionellen Anlegern ist gesunken, die Kosten ebenfalls. Trotzdem sollten Anleger nicht vergessen, dass der Börsenhandel viele Chancen, aber auch einige Risiken bietet.