Onvista Handel Auslandsbörsen – Deshalb stellt der Broker den Handel an 10 Börsen ein!

Die onvista bank hat den Handel an ausländischen Börsen zum Teil bereits eingestellt. Betroffen sind 10 der bisher angebotenen 13 Auslandsbörsen. Seit dem 15. August nimmt der Online Broker keine Kaufaufträge mehr für die betreffenden Börsen an. Verkaufsorder werden nur noch bis zum 01. September abgewickelt. Danach stehen diese Handelsplätze für den Aktienhandel nicht mehr zur Verfügung. Weiterhin im Angebot bestehen bleiben die Auslandsbörsen in den USA, sprich NYSE, NASDAQ und AMEX. Alle anderen ausländischen Handelsplätze werden gestrichen, auch die London Stock Exchange. Die Hintergründe, Alternativen und was betroffene Anleger jetzt tun können, beleuchtet dieser Artikel.

MiFID II und mangelnde Nachfrage

Erst vor fünf Jahren, sprich 2012, ergänzte die onvista bank ihr Angebot an Auslandsbörsen um die jetzt wieder gestrichenen. Konkret handelt und handelte es sich um diese Auslandsbörsen:

  • OMX First North
  • OMX Stockholm
  • OMX Helsinki
  • OMX Kopenhagen
  • Oslo Stock Exchange
  • Burgundy Norwegen
  • Burgundy Stockholm
  • Toronto Stock Exchange
  • Toronto Venture Exchange
  • London Stock Exchange

Wie zu ersichtlich wird, sind die Börsen in Skandinavien sowie in Kanada und Großbritannien gestrichen worden. Welche Gründe führt der Broker für die Streichung der Handelsplätze an? Die onvista bank nennt zwei Punkte. Zum einen ist die Nachfrage zum Teil sehr gering. Mit Sicherheit gibt es auch nur wenige Anleger, die regelmäßig – wenn überhaupt – an skandinavischen Börsen handeln. Zum anderen gibt der Broker an, dass die zum  Jahreswechsel in Kraft tretenden MiFID II Richtlinie für Finanzinstrumente einen unverhältnismäßigen Aufwand darstellen würde. Das erklärt vielleicht auch, warum der Börsenplatz London Stock Exchange gestrichen wurde, bei dem es mit Sicherheit eine größere Nachfrage gibt als bei den skandinavischen Börsen.

Wie eingangs erwähnt, können Kunden weiterhin an den US-Börsen NYSE, NASDAQ und AMEX handeln.

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Warum überhaupt an einer Auslandsbörse kaufen und verkaufen?

Warum sollten Anleger überhaupt an Auslandsbörsen handeln? Das hat mit der Liquidität zu tun, die an den jeweiligen Märkten vorhanden ist. Unternehmen, die international tätig sind, werden meist auch international an vielen Börsen gehandelt. So können die DAX Werte nicht nur hierzulande, sondern zum Beispiel auch in den USA gehandelt werden. Genauso verhält es sich mit vielen US-Werten. Aktien wie Apple, Microsoft, Facebook usw. können auch über Xetra gehandelt werden. Doch in den allermeisten Fällen ist die meiste Liquidität an den Heimatmärkten zu beobachten.

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  • Volumen an der Heimatbörse ist am größten
  • Höheres Volumen bedeutet besserer Preis

Greifen wir nochmal das Beispiel Apple auf. An der Börse Tradegate wird die Aktie hierzulande im Normalfall am meisten gehandelt. Das Handelsvolumen schwankt natürlich stark. Im Schnitt sind es auf jeden Fall einige Zehntausend Apple Aktien, die jeden Tag den Besitzer wechseln. Im August 2017 waren es grob circa 30.000 Aktien pro Tag, die bei Tradegate gehandelt wurden. Eine beachtliche Zahl mag man meinen. Ein Blick auf die NASDAQ, der Apple Heimatbörse, zeigt jedoch, dass dort das tägliche Handelsvolumen bei über 20 Millionen Aktien liegt. Also nicht 20 Millionen Dollar – das wäre auch wirklich wenig – sondern 20 Millionen Stück! Bei einem Preis von 155 US-Dollar je Aktie ergibt das ein Handelsvolumen von 3,1 Milliarden US-Dollar – pro Tag! Und es gilt: Je höher das Handelsvolumen, desto „fairer“ ist der Preis und umso geringer sind die Spreads.

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Wer natürlich nur einmalig wenige Aktien kauft, muss nicht unbedingt an der Heimatbörse handeln. Doch bei größeren Volumina macht sich das deutlich bemerkbar. Ebenfalls spielt es eine Rolle, ob es sich um große Unternehmen wie Apple handelt oder nur um kleinere Aktiengesellschaften. Gerade da wird der Unterschied viel deutlicher, wo vielleicht nur ein paar Mal am Tag überhaupt ein Preis gestellt wird. Und einige ausländische Aktien werden in Deutschland gar nicht gehandelt.

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Was gilt es beim Handel an Auslandsbörsen zu beachten?

Beim Handel an Auslandsbörsen gilt es eine ganze Reihe zu beachten. Zunächst einmal sollten Anleger beachten, dass Aktien an einer Auslandsbörse, sofern es sich um Börse außerhalb der Euro-Zone handelt, natürlich in der dortigen Währung gehandelt werden. Investoren müssen hier also auf Währungsschwankungen achten. Eine Aktie kann am Heimatmarkt auf Jahressicht einen positiven Verlauf haben. Doch diese Entwicklung könnte durch Währungsschwankungen sogar umgekehrt werden, sodass ein Defizit entsteht. Selbstverständlich ist dies auch andersherum möglich. Wer das umgehen möchte, könnte das Verrechnungskonto in der jeweiligen Landeswährung führen, sofern vom Broker angeboten.

Mittlerweile müssen Anleger kein separates Depot eröffnen, wenn sie im Ausland Aktien online handeln möchten. Viele Broker bieten zumindest den Handel an den großen Amerikanischen Börsen an. Hier gilt es wieder die Preisstruktur des Anbieters zu beachten. Häufig kosten Orders an ausländischen Handelsplätzen wesentlich mehr Gebühren wie im Inland. Daher sollte immer eine ausreichend große Anzahl an Aktien gehandelt werden, um dies zu berücksichtigen. Day-Trader werden sicherlich einen anderen Weg wählen müssen, da die Kosten in keinem Verhältnis stehen. Möglich wäre hier ein Broker mit wirklich günstigen Konditionen für den Auslandshandel, wie DEGIRO.  Häufig ist es auch so, dass Aktien, die im Ausland erworben wurden, auch nur dort wieder verkauft werden können. Oder der Anleger muss eine kostenintensive Änderung der Verwahrstelle beantragen.

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Ein weiterer Aspekt, auf den Investoren achten sollten, sind die Handelszeiten. Im Normalfall weichen diese von den Xetra Handelszeiten ab. Beispielsweise ist der Handel in den USA von 15.30 Uhr bis 22.00 Uhr MEZ möglich. Eine Alternative könnte der außerbörsliche Handel darstellen, der an keine bestimmten Handelszeiten gebunden ist. Allerdings ist der außerbörsliche Handel nicht so stark reguliert. Der Vorteil wiederum ist, dass der Preis bereits vor Orderaufgabe angezeigt wird. Trader können hier sozusagen zum Festpreis handeln.

  • Beim Aktienhandel im Ausland muss auf Währungsschwankungen geachtet werden
  • Es gelten in der Regel andere Handelszeiten
  • Häufig sind die Gebühren wesentlich höher
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Welcher Broker könnte eine Alternative darstellen?

Anleger die weiterhin an den o.g. gestrichenen Auslandsbörsen handeln wollen, müssen sich jetzt nach einer Alternative umschauen. Zum Jahreswechsel wurde bekannt, dass comdirect die onvista bank übernimmt. Da wäre es naheliegend, einen Blick auf die Muttergesellschaft – comdirect bank – zu werfen. Tatsächlich ist die Auswahl hier noch größer. Neben den USA können Kunden auch in Australien, Frankreich, Großbritannien, Italien, Kanada, Niederlande Schweden, Schweiz und Spanien handeln. Damit dürften die wichtigsten ausländischen Märkte abgedeckt sein. Die Gebühren für den Auslandshandel liegen bei der comdirect leicht höher, als für inländische Börsen. Die Mindestordergebühr liegt bei 12,90 Euro zzgl. Spesen.

Eine weitere Alternative ist unser Aktiendepot Testsieger XTB. Dort können Anleger nicht nur bei den o.g. Börsen handeln, sondern die Auswahl ist noch viel größer.

  • Xetra Order kostet 2,- Euro plus 0,008 Prozent
  • Handel in den USA nur 0,50 Euro plus 0,004 USD je Aktie
  • Viele europäische Börsen: 4,- Euro plus 0,04 Prozent

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Fazit: Genügend Alternativen vorhanden

Die wenigsten Anleger werden wohl regelmäßig in Skandinavien handeln. Da die onvista bank mit etwas mehr wie 100.000 Depots auch nicht gerade zu den größten Online Brokern zählt. Die comdirect hat nach eigenen Angaben zum Beispiel über „1,7 Millionen Depots Erfahrung“. Da ist es auch verständlich, dass der Handel an den skandinavischen Börsen nicht mehr angeboten wird. Zumal mit dem Jahreswechsel neue Richtlinien erfüllt werden müssen, die einen unverhältnismäßigen Mehraufwand für die Bank bedeuten würde. Das auch der Aktienhandel in Großbritannien und Kanada nicht mehr angeboten wird, könnte den einen oder anderen Trader jedoch treffen.

Doch glücklicherweise gibt es ausreichend Alternativen. Eine Möglichkeit wäre das Mutterunternehmen comdirect. Dort besteht auch weiterhin die Möglichkeit, in den USA oder Kanada Aktien zu kaufen und verkaufen. Eine weitere Alternative ist Testsieger im Aktiendepot Vergleich XTB. Die Gebühren sind wesentlich günstiger als bei der Konkurrent. Außerdem hat der Broker auch eine mobile App für Android und iOS wie unsere Erfahrungen zeigen. 

Bilderquelle: www.shutterstock.com