Da es sich beim Handel mit Binäre Optionen nicht um Glücksspiel handelt, unterliegen im Handel erzielte Gewinne der Steuer durch den Fiskus. Durch welches Gesetz genau die Binäre Optionen Besteuerung für dem deutschen Steuerrecht zuzuordnende Trader sich gestaltet, ist nicht abschließend geklärt. Vermutlich fällt Abgeltungssteuer an, die durch Trader sehr häufig selbst an das Finanzamt zu überweisen ist.

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Hinweisbox Binaere Optionen

  • Binäre Optionen sind vermutlich Termingeschäfte laut § 23 Einkommensteuergesetz
  • Gewinne fallen dann unter die Abgeltungssteuer
  • Verluste können mit anderen Kapitalerträgen verrechnet werden
  • Eine abschließende Bewertung durch Rechtsprechung/Gesetzgebung liegt noch nicht vor
  • Bei Brokern im Ausland sind Anleger selbst für Anzeige und Abführung der Steuer verantwortlich

Binäre Optionen weisen die größte Ähnlichkeit zu Differenzkontrakten, Optionsscheinen und Zertifikaten auf. In vielen Zertifikaten sind (Digital-)Optionen enthalten, insbesondere bei Bonuszertifikaten. Deshalb liegt vorbehaltlich einer abweichenden Einstufung durch Gesetzgeber, Rechtsprechung oder vollziehende Behörden eine Einstufung als Termingeschäft gemäß § 23 Einkommensteuergesetz nahe.

Binäre Optionen Steuer

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Auslandsbroker: Trader müssen Gewinne von Binären Optionen selbst abführen

Einkünfte aus Termingeschäften fallen demnach unter die Abgeltungssteuer. Diese beträgt pauschal 25 Prozent zzgl. Solidaritätszuschlag und ggf. Kirchensteuer. Jedem Steuerpflichtigen steht ein jährlicher Freibetrag in Höhe von 801 Euro. Liegt der persönliche Steuersatz unterhalb von 25 Prozent ist eine Veranlagung erzielter Gewinne im Rahmen der Einkommensteuer möglich. Dann wird die Binäre Optionen Steuer nach dem persönlichen Einkommensteuersatz erhoben.
Die meisten Broker auf dem Markt betreiben ihre Geschäfte vom Ausland aus und unterhalten in Deutschland bestenfalls eine Zweigniederlassung. Die Unternehmen sind deshalb keine Zahlstelle des Finanzamts und führen die Binäre Optionen Steuer nicht – wie bei Banken in Deutschland üblich – direkt an den Fiskus ab. Trader müssen Einkünfte selbst melden und die Binäre Optionen Steuer an das zuständige Finanzamt entrichten.

Trader sind gut beraten erzielte Gewinne rechtzeitig zu melden und abzuführen. Die Finanzbehörden in der EU tauschen sich im Rahmen von Abkommen zur Bekämpfung von Steuerhinterziehungen elektronisch aus. Im Rahmen dieses Austauschs werden Konten gemeldet. Selbst ein Binäre Optionen Demokonto kann dabei gemeldet werden und theoretisch sogar zu konkreten Anfragen der Finanzbehörden führen, wenn das Konto auch Einzahlungen zulässt und ein entsprechender Verdacht vorliegt.

Fazit: Auch wenn Broker von Binären Optionen keine Abgeltungssteuer abführen bedeutet das nicht, dass diese Gewinne nicht beim Finanzamt gemeldet werden müssen. Auch beim Handel mit Binären Optionen müssen Gewinne daraus versteuert werden.

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Was ist die Abgeltungssteuer

Nachdem im vorherigen Absatz die Frage geklärt wurde, ob Abgeltungssteuer auf den Handel mit Binären Optionen anfällt, soll im folgenden erklärt werden, was es mit der Abgeltungssteuer eigentlich auf sich hat. Bis zum Jahre 2009 gab es eine uneinheitliche Besteuerung von Kapitalerträgen. Diese wurde durch die Einführung der Abgeltungssteuer vereinheitlicht. Die Höhe der Abgeltungssteuer wurde mit 25 Prozent des Gewinns festgelegt. Hinzu kommen noch der Solidaritätszuschlag, der aktuell noch gezahlt werden muss und gegebenenfalls noch Kirchensteuer.

Es müssen jedoch nicht alle Gewinne in voller Höhe versteuert werden, da ein Freibetrag von 801 € gilt, der zuvor von den erwirtschafteten Gewinnen abgezogen werden darf. Deutsche Broker sind verpflichtet die Abgeltungssteuer direkt und unmittelbar abzuziehen und an das Finanzamt abzuführen. Ausländische Broker müssen das nicht, sodass ein gewisser Zinseszinseffekt eintritt, da die vollen Gewinne reinvestiert und zum Handeln genutzt werden können. Natürlich sind Trader in der Pflicht diese Gewinne am Ende des Jahres in der Steuererklärung anzugeben.

Trader tun übrigens gut daran, dieser Anzeigepflicht auch wirklich nachzukommen. Eine Nichtanzeige dieser Gewinne kann leicht als Steuerhinterziehung ausgelegt und entsprechend geahndet werden. Die Zentralbanken und Steuerbehörden sind mittlerweile so gut miteinander vernetzt, dass die Meldungen über erwirtschaftete Gewinne an die deutschen Finanzämter erfolgen. Es lohnt also nicht die Gewinne zu verheimlichen, da die möglichen Bußgelder die Summen der Gewinne deutlich übertreffen dürften.

Fazit: Im Jahre 2009 wurde zur Vereinheitlichung der Besteuerung von Gewinnen aus Kapitalerträgen die Abgeltungssteuer eingeführt. Diese beträgt 25% zzgl Solidaritätszuschlag und Kirchensteuer. Das betrifft alle Kapitalerträge, die die Summe von 801 Euro übersteigen.

Binäre Optionen Steuer

Binäre Optionen Steuer und Strategie

Binäre Optionen eignen sich nicht zur gesetzeskonformen Steuergestaltung. Zum Vergleich: Steuerzahler können ihre Steuerlast durch den Kauf von Anleihen und die dabei anfallenden Stückzinsen reduzieren bzw. in spätere Steuerjahre schieben. Derlei Möglichkeiten drängen sich für Digitaloptionen nicht auf.

Sofern Digitaloptionen steuerlich als Termingeschäfte eingestuft werden, sollte die Verrechnung von Verlusten gegen alle Arten von Kapitalerträgen möglich sein wie es jetzt bereits auf CFDs zutrifft. Die meisten Binäre Optionen Anbieter rechnen aus dem Geld auslaufende Kontrakte mit einem Restwert ab und erfüllen dadurch die Anforderungen der Finanzbehörden für die Anrechnung von Verlusten.

Fazit: Durch das Abrechnen einer aus dem Geld auslaufenden Option mit einem Restwert ist die Voraussetzung für die Abrechnung von Verlusten gegeben.

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Gültige Dokumentation von Gewinnen und Verlusten

Steuerliche Aspekte spielen für die meisten Trader beim Brokervergleich bislang nur eine untergeordnete Rolle. Dabei sind sowohl Gewinne (um nicht in den strafbaren Bereich abzurutschen) als auch Verluste (um diese steuerlich optimal einzusetzen) ausgesprochen relevant. Für steuerpflichtige Trader kann als bester Binäre Optionen Broker nur gelten, wer Gewinne und Verluste hinreichend dokumentiert, Bescheinigungen ausstellt und für Anfragen tatsächlich erreichbar ist.

Auch sollte sichergestellt sein, dass der Broker den gesetzlichen Dokumentationspflichten nachkommt und auch nach der Kündigung eines Handelskontos Gewinn- und Verlustrechnungen etc. abrufbar sind. Trader sollten in diesem Punkt gezielt nachfragen: Verlangt das Finanzamt eine Aufstellung über den Kontoverlauf und sind lediglich Einzahlungen auf Kreditkartenabrechnungen ersichtlich wird das FA erstens keine Verluste anerkennen. Im schlimmsten Fall schätzen die Behörden sogar mögliche Gewinne und erstellen einen Steuerbescheid.

Fazit: Solange Rechtsprechung oder Gesetz nicht zu anderen Einschätzungen gelangen fallen Binäre Optionen mutmaßlich unter die Abgeltungssteuer. Gewinne werden deshalb mit 25 % plus Solidaritätszuschlag und Kirchensteuer belastet, Verluste können gegen entsprechenden Nachweis mit anderen Gewinnen verrechnet werden. Trader sollten ihre Steuerpflicht sowie die Rechtsprechung zu dem Thema im Auge behalten.

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Fazit: Binäre Optionen Steuer

Obgleich sich durchaus Gewinne erzielen lassen, ist der Handel auch stets mit einem Risiko verbunden. Erzielte Gewinne aus dem Handel mit Binären Optionen sind beim Finanzamt zu versteuern. Einkünfte aus Termingeschäften fallen unter die Abgeltungssteuer, so auch Einkünfte aus dem Handel mit Binären Optionen. Pauschal fallen 25 % zzgl. Solidaritätszuschlag und ggf Kirchensteuer an. Dabei sollten Trader jedoch auch den jährlichen Freibetrag von 801 € beachten. Erfolgt der Handel über einen Broker mit Sitz im Ausland, führt dieser die Binäre Optionen Steuer nicht an das Finanzamt ab. Die Meldung der Einkünfte muss in diesem Fall vom Trader selbst erbracht werden. Eine vollständige Informationseinholung über Binäre Optionen Steuer ist ratsam, sodass eine Beratung, durch einen Steuerberater zu empfehlen ist.

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